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..::Confession

19. August 2013 , Geschrieben von Rythiel Veröffentlicht in #Melancholie, #Leben, #Hass, #Biographie

 

Wie blau der Himmel doch an diesem Tage, so grau die Gedanken und so schwarz das Herz. Dieses gesegnete hin und her, Abbau und vergebener Fleiß. Stinkend & verschwitzt sehe ich auf mein Tagewerk. Aus dem Nichts kommen die Möglichkeiten, von heute auf morgen krempelt sich alles um. Es beginnt von vorne, in einer anderen Dimension, überschnell, verrückt, apartisch.

 

Die Sonne brennt. Trotz der vielen Regenwolken ist es trocken, stickig, schwül. Das Bier ist warm, aber es schmeckt. Ich schätze, das tolle am Leben ist, das es so viele Facetten hat, das man kaum hinter her kommt, um alle zu versuchen, eine Kostprobe Gefühl zu erleben.

Alles hatte ich von mir abgestoßen um eine Kreatur zu werden, die weder Sehnsucht, Hass, Liebe, Lust noch sonst etwas verspüren mag.

Gestrandet bin ich an einer so verheißungsvollen Küste, das mir derzeit die Luft frisch vorkommt, das Leben als nicht unbedingt lebenswert, aber akzeptabel, die Menschheit noch immer als bescheuert aber irrelevant.

 

Nach wie vor, bekomme ich das kotzen wenn ich junge „YOLO“-Männer sehe, einen Brechreiz (danke an S. Für diese eingehende Theorie), wenn Frauen in Klamotten herumstolzieren, die sie tragen weil es diese in ihrer Größe gab, unabhängig davon ob es passt oder nicht, ekel ich mich vor diesen Wesen, die ich als Maulwurf bezeichne, weil sie nichts mehr mit einem Homo Sapiens konform haben. Versteht mich nicht falsch, wir sind alle bloß Tiere. Und mir kommt immer öfter der Gedanke, das es genug Lebewesen gibt, die sich nicht Mensch schimpfen und um einiges intelligenter sind.

 

Ich weiß schon. Ist ja mein Ding, Hasstiraden schwingen, dann schweigen und sowieso nichts ändern. Mag schon sein. Ich kann sagen, das es mir einen gewissen Standard gegeben hat, den ich heute gerne Pflege. Es ist wahr, das ich durch die Stadt laufe und am liebsten den Kopf schütteln oder Kotzen möchte. Was mir neuerdings klar wird ist einfach, das diese armen Individuen, gar nichts dafür können. Mein Hass hat sich quasi reduziert. Ich verachte noch immer vieles, belächle es oder schüttele ungläubig den Kopf, aber es ist mir letzten Endes egal. Das war früher nicht so.

Heute lasse ich die 130kg Frau ihren lilanen Pullover (mit goldklitzersternchenverziehrung) mir entgegen kommen und fange nicht an zu hassen. Sie weiß es nicht besser.

Oder den braungebrannten, großen, sexuell anziehenden, gepflegten Ganzkörperrasierten Sunny-Boy, bestrafe ich nicht mehr mit einem tötenden Blick, sondern denke mir einfach, das er genau auf eine weibliche Zielgruppe anschwillt und sich deshalb so Panne kleidet/gibt/verlebt/“just in Time“ ist.

Ein hoch auf diese Menschen. Ich erscheine unter Garantie arrogant. Gerne in dem Fall. Ich bin weder toll, noch besonders, noch König. Aber ich versuche den Mix aus Menschlichkeit und Individualität zu halten. Wenn ich das nicht kann, dann werde ich oder dürft ihr auch gerne, mich so sehen wie ich die oben beschrieben sehe. Ein Abschaum, der auch nur sein Geld verdienen möchte, über die Runden kommen und seine Ruhe haben will (im Falle der Proleten auch eine laute Ruhe).

Es gibt nun einmal Dinge in dieser Welt, die kann ein mancher Gegenüber niemals nachvollziehen, gar verstehen. Und da bin ich keine Ausnahme. Es spielt keine Rolle, wer oder was man ist, für niemanden. So lange man sich selbst treu ist, passiert einem nichts. Das ewige kleinkarierte, diese Sucht nach einem nicht vorhandenen Glück wird früher oder später Überhand nehmen, weil wir alle tief in uns unglücklich sind. Jeden Morgen/Mittag wenn ich auf die Arbeit flaniere, sehe ich so viele getötete Gesichter, so viel Unbehagen, aufgrund eines Lebens, das sich keiner dieser Menschen ausgesucht hat.

Mir wurde mal gesagt, ich wäre ein guter Politiker. Mir wurde auch schon gesagt, ich sei fett, hässlich, klein, dumm, solle mich töten oder zur Hölle fahren. Mir wurde auch schon gesagt, ich sei das wundervollste Geschenk, eine reine Seele, ein guter Mensch, der richtige, das letzte, die Liebe, der Tod, gefühlvoll & distanziert, alleine & Legion.

Auf jeden Menschen hinterlassen wir einen anderen Eindruck. Der erste ist ja bekanntlich entscheidend und auch wenn es nach einer Phrase klingt, so entdecke ich sehr viel wahres darin.

 

Berufliche Zukunft von heute auf morgen ungewiss, die Frau des Herzens unverhofft und jede Menge Wirbel, alles in knapp 2 Monaten. Manchmal glaube ich, das Leben drückt alleine auf Pause und wenn es dann weiter auf Play drückt, kommt alles nach und nach und nach und nach auf einmal. Ruck Zuck.

 

Ja, ich bin glücklich. Das darf & kann ich heute sagen. In mir wird es immer Schmerz geben. Es wird immer diesen Hass geben und ich werde immer Früchte davon tragen, werde mein hoch gelobtes Glück wohl auch noch oft strapazieren. Aber ich werde nicht mehr aufgeben. Diese Zeiten sind vorbei. Ich bin alt genug, um eine Entscheidung zu treffen. Und ich bin der Meinung, das mein Hirn in der Lage sein sollte, eine getroffene Entscheidung auch durchzuziehen. Es gibt kein hin und zurück mehr. Es geht nur noch nach vorne. So wie ich das sehe, habe ich dazu momentan auch die besten Voraussetzungen.

 

Dieser kleine Weg zur Arbeit, beschmückt mit dunklen Wolken, dem grollen der Kehrmaschinen und dieser einzigartigen Atmosphäre morgens um 5.20 Uhr, in dunkelblau getaucht das Leben, in Erinnerung versunken jeglicher Gedanke, in Realität erweckte Gewalt. Hauptbahnhof MA, Berliner Platz LU, asoziale Rohrlachstraße. Ihr mich auch. Weil es noch immer dieses Treiben in sich birgt. Diese widerwärtige Gewalt. Ich habe euch alle kommen und gehen sehen.

 

Es ist ein warmes Gefühl, den Alltag mit den vertrauten Gesichtern morgens am Bahnhof zu beginnen. Dieses Gefühl ist so vertraut wie die Zigarette nach dem aufstehen, der Weg dorthin, das ewige Selbe, die endgültige Prägung eines immer gleichen Daseins.

Kälte wie auch wärme schlug mir schon entgegen. Gesehen habe ich zu viel, was mich zu dem Schluss führt, das Unwissenheit ein Segen ist. Dennoch halte ich daran fest, das „Wissen Macht ist“. Absolute Ambivalenz.

 

Heute weiß ich einfach, das alles seinen Weg geht. Mit oder ohne Hass, vorbestimmt oder zufällig, schwer oder leicht.

Ich werde immer das wählen, was mir Lust am Leben verschafft, sonst wäre ich schon lange nicht mehr. Werde immer wählen, ansehen und beobachten, was meine Umwelt so macht. Mit einer Menge Wut im Bauch und dem Zorn im Herzen.%

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H
Bist du immer noch glücklich ?
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